Wenn jemand animiert ist, nach Laos zu reisen, hier ein paar Erfahrungen. Wir erlauben uns Verallgemeinerungen, wobei Ausnahmen natürlich immer eingeplant sind.

Die Laoten sind leise, zurückhaltende und freundliche Leute. An Märkten und Andenkenständen wird man – anders als z.B. in Indonesien – nicht bedrängt. Die Leute sind, jedenfalls uns Alten gegenüber, erstaunlich fürsorglich. Sie beraten einen bzgl. anstrengenden Ausflügen und machen sich Sorgen bei schwierigen Wegstrecken. Dabei lassen sie keinesfalls durchblicken, dass sie einen für zu schwach halten, sondern drücken sich sehr zurückhaltend aus.

Die Leute sind überwiegend ehrlich; obwohl sie wissen, dass die geforderten Preise den Touristen niedrig vorkommen, betrügen sie einen nicht in dem Sinne, dass sie nachträglich das Preis-Leistungsverhältnis zu ihren Gunsten ändern. Gelegentlich werden allerdings überhöhte Preise verlangt, vor allem für Transfer und Transport. Da muss man sich vorher über den landesüblichen Preis informieren.

Die wenigsten Laoten sprechen eine europäische Sprache. In internationalen Hotels und Reiseagenturen kann man mit den Empfangsdamen und Geschäftsführern auf Englisch kommunizieren, aber nicht mit den unteren Chargen des Personals – Kellner, Zimmermädchen, Fahrer (inkl. Taxifahrer), Fremdenführer. Auch Dolmetsch-Applikative vollbringen 2025 noch keine Wunder für Laotisch. Das wird sicher in Zukunft anders werden. Derzeit muss man, wenn man kein Laotisch kann, viel Gestik, Mimik und gute Laune in die Kommunikation einbringen.

Das Essen ist, für ein so armes Land, erstaunlich vielfältig und schmackhaft. Es ist abwechslungsreich und überwiegend milde gewürzt, und man kann jedenfalls dem Kellner sagen, wie scharf man es haben will. Und alles ist hygienisch, Verdauungsprobleme entstehen nicht. Das Leitungswasser soll man freilich nicht trinken.

Da es im Sommer heiß und regnerisch ist, reisen die meisten in der Trockenzeit, also ab November. Das ist allerdings auch in Laos der Winter. Im Süden des Landes herrschen da angenehme Temperaturen auf dem Niveau des deutschen Sommers. Im Norden, wo einige Anlaufpunkte zudem in den Bergen liegen, ist es merklich kühler. Nach Sonnenuntergang zieht man sich warm an – man nehme also nicht nur T-Hemd, sondern Unterhemd, Oberhemd, evtl. Strickjacke/Fleecejacke, sicher aber Anorak mit. Für Bergwanderungen und Höhlentouren braucht man sichere Schuhe. Latschen gehen nicht, stabile Sandalen können allenfalls reichen. Überall wird für wenig Geld Wäsche gewaschen. Man muss sich also nicht den Koffer vollpacken – Wäsche für ein paar Tage genügt.

Bei einer Laosreise ist der Flug der teure Brocken. Die vier wesentlichen Ausgabenposten des Touristen - Unterkunft, Verpflegung, Transport, Eintrittskarten – sind alle billig, durchschnittlich höchstens die Hälfte dessen, was in Deutschland fällig wäre. Selbst eine gute warme Mahlzeit in einem ordentlichen Restaurant ist leicht für acht Euro zu haben. Meist sind die auf der Speisekarte eines Restaurants angegebenen Preise Endpreise. Aber einige Restaurants schlagen auf den Preis der Speisekarte erst 5% Bedienung und auf die so entstehende Summe 10% Steuern auf. Will man Überraschungen vermeiden, klärt man das vorher. Die Hotelpreise hängen von der Stadt ab. In der Hauptstadt Vientiane und in Luang Prabang sind etwa zwei Drittel des Preises eines entsprechenden Hotels in der deutschen Hauptstadt zu zahlen. In anderen Städten kostet Übernachtung mit Frühstück selbst in einem sehr guten Hotel nicht über 50 Euro. Alle Arten von Transport sind billig; man kann sich leicht ein Taxi leisten; die Mitglieder einer Kette (z.B. Xanh) haben Taxameter und rechnen absolut korrekt ab. Nur bei Tourismusagenturen, die Touren/Ausflüge anbieten, muss man kritisch sein; sie verlangen gelegentlich völlig überhöhte Preise. Viele Tourismuspunkte nehmen Eintrittspreise – von Ausländern mehr als von Laoten -, aber diese schlagen nicht zu Buche.

Für Ausflüge ist man gut beraten, wenn man keine Tour von einer Tourismusagentur bucht, sondern mit einem Taxi-, Pickup- oder Tuktukfahrer selbst eine Tour und einen Pauschalpreis vereinbart. Das ist nicht nur deutlich günstiger (s.o.), sondern auch individueller. Man kann eigene Wünsche einbringen, und auch die Fahrer schlagen dann gerne noch etwas vor, was sie für sehenswert halten. Sprachprobleme braucht man nicht zu fürchten; man kann sich gut mit Händen und Füßen verständigen.

Regionale Fluggesellschaften schreiben offenbar Flüge aus, sammeln Buchungen ein und entscheiden zwei, drei Tage vor dem Termin, ob sich der Flug lohnt. Dann erfährt man evtl., dass man umgebucht wurde. Es ist ratsam, bei den Terminen Flexibilität einzubauen.

An Geschäften, Restaurants etc., die nicht vom Tourismus leben, ist immer bar in der Landeswährung zu bezahlen; nur wenige nehmen Kreditkarten. Hotels und Tourismusagenturen weisen ihre Preise manchmal in Dollar aus. Dann kann man in Dollar bezahlen; aber meist rechnen sie ad hoc den Preis ungefragt in die Landeswährung um, in der man dann bezahlt. Fazit: man muss keine Dollars mitnehmen. Die Geldautomaten der BCEL geben (2025) 2 Mio. Kip aus, das sind 80 Euro, und verlangen 30.000 Kip (1,20 €) Gebühren. Man kann allerdings eine weitere Auszahlung an die erste hängen. Die Geldautomaten anderer Banken geben entweder noch weniger aus oder verlangen höhere Gebühren oder beides.